Heute, am 06. Juni, ist der Sehbehindertentag.
Der Aktionstag wurde 1998 durch den Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. ins Leben gerufen. Er soll auf die teilweise massiven Barrieren für blinde und sehbehinderte Menschen aufmerksam machen. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt es weltweit etwa 1,2 Millionen Menschen mit einer Sehbehinderung. Dem Statistischen Bundesamt nach gibt es in Deutschland etwa 71.260 blinde Menschen und insgesamt knapp 560.000 mit einer Sehbehinderung. Dabei gibt es auch hier eine Dunkelziffer, so dass die echte Zahl Betroffener wahrscheinlich noch höher ist.
Im Sinne der Barrierefreiheit und Inklusion ist es außerordentlich wichtig, dass wie bei der Gestaltung des öffentlichen Raumes und der öffentlichen oder öffentlich zugänglichen Gebäuden auf die Belange der sehbehinderten Menschen eingehen. Beispielsweise durch gute kontrastreiche Gestaltung oder die Verwendung von großer, gut lesbarer Schrift auf Wegweisern.
Es ist übrigens eine falsche Annahme, dass alle blinden Menschen Blindenschrift, die sogenannte Braille-Schrift, lesen können. In der Regel lernen Braille-Schrift vor allem Menschen, die blind geboren werden oder sehr früh im Leben erblinden. Je älter im im Leben ein Mensch erblindet, desto unwahrscheinlicher ist es, dass er oder sie das Lesen der Braille-Schrift lernt – so wie auch wir im Alter eher keine Fremdsprache mehr erlernen.
Neben der Braille-Schrift kann aber auch die sogenannte erhabene Keilschrift eine Hilfe sein. Diese kann z.B. an Türschildern oder Handläufen angebracht werden, so dass auch blinde oder sehbehinderte Menschen die visuelle Information auf diese Weise vermittelt bekommen.
Eine andere Möglichkeit Informationen zugänglich zu machen sind Spachausgaben wie etwa in Aufzügen oder der akustische Freigabeton an einer Fußgängerampel die grün wird. Das sogenannte Zwei-Sinne-Prinzip sollte konsequent und in allen Bereichen angewendet werden.
Zu diesem Thema gäbe es so viele Informationen, dass dieser kurze Beitrag keinesfalls ausreichend sein kann. Kommen Sie gerne auf mich zu, wenn Sie die Barrierefreiheit für Sehbehinderte in Ihrer Gemeinde, Ihrer Stadt oder Ihrem Gebäude verbessern möchten:
Mehr Informationen erhalten Sie auch hier:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV)
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